In allen Klassen finden an jedem Morgen Stuhlkreise in der ersten Stunde statt. Diese Form des Austausches hat zentrale Bedeutung im Rahmen der Förderbedarfe der einzelnen Schüler, der Entwicklung von Emotionalität, angemessenem Sozialverhalten, Übernahme von Selbstverantwortung und Entwicklung eines demokratischen Verständnisses.
In den Stuhlkreisen werden alle klassenrelevanten Fragestellungen angesprochen. Außerdem ist jeder Schüler und jeder Lehrer als Chairperson verpflichtet, seine eigene Rolle zu reflektieren, sich als Teil der Gruppe an der Erarbeitung von gemeinsamen Fragestellungen, Aufgaben, Problemen mit ein zu bringen. Durch diese gemeinsame Zeit wächst das Verständnis der anderen Personen. Außerdem stellt der Austausch ein tägliches Trainingsfeld für alle Teilnehmer dar.
In einigen Klassen muss nicht immer der Lehrer Leiter der Gruppe sein. Er kann diese Aufgabe auch an Schüler übergeben, die Metaebene einnehmen und die Rückmeldungen über seine Wahrnehmungen geben, die noch einmal eine andere Sichtweise der Arbeit und des Umgangs miteinander einnehmen.
Die Schüler erfahren durch die Teilnahme, dass sie mit ihrer Sichtweise auf Dinge ernst genommen werden. Außerdem haben sie die Möglichkeit, eigene Problemlagen zu formulieren, die dann zum Thema der ganzen Gruppe werden können.
Der Einfluss des außerschulischen Umfelds auf alle Schüler ist immer sehr groß. Zwar ist die Einflussnahme auf diesen Bereich durch die Schule nur eingeschränkt möglich, doch ist sowohl die Kenntnis von Sachlagen als auch der Umgang mit Problemen und Entwicklungen eine wichtige Grundlage im Zusammenhang der Arbeit am Förderbedarf.